Was ist Xylit (Xylitol)? » Zuckerersatz & gut für die Zähne?

vitalundfitmit100 GmbH 19.08.2020, 18:10 / Allgemein
xylit zucker

Xylit bzw. Birkenzucker ist auf dem besten Wege, aus seinem Nischendasein auszubrechen und für sehr viele Menschen eine echte Alternative zu herkömmlichen Zucker darzustellen.

Was ist Xylit / Xylitol?

Bei Xylit handelt es sich um einen Zuckeralkohol, der vor allem als effektiver Zuckeraustauschstoff verwendet wird. In der Zutatenliste von Lebensmitteln wird der Stoff mit der Bezeichnung E 967 aufgeführt.

Es handelt sich um einen natürlichen Stoff, der unter anderem in verschiedenen Beeren, Haferflocken, Mais und auch in Salat- und Gemüsesorten wie zum Beispiel Blumenkohl vorkommt. Darüber hinaus ist der Stoff auch in der Rinde von Birken und Buchen enthalten. In der Natur liegt der Anteil von Xylit allerdings meist unter 1%.

Um größere Mengen für den Verkauf herstellen zu können wird in der Regel auf Mais, Birken- und Buchenholz zurückgegriffen (daher kommt auch der Name "Birkenzucker").

Bei der industriellen Produktion wird anstelle von Birkenholz allerdings sehr viel häufiger auf Buchenholz zurückgegriffen, weshalb der Name "Birkenzucker" eigentlich irreführend ist.

Herstellung von Xylit

Bei der Herstellung von Xylit wird die Buchen- bzw. Birkenrinde zunächst mit heißem Dampf "aufgeschlossen", also zersetzt. Im zweiten Schritt wird dann mithilfe von Wasser "Xylan" isoliert, welches im letzten Arbeitsschritt in Holzzucker aufgespalten wird.

Dieser Holzzucker wird dann unter Vakuumverschluss eingedickt, bis dass sich zuckerähnliche Kristalle bilden. Fertig ist der Zuckeraustauschstoff Xylit.

Produkte mit Xylit

Folgende Produkte enthalten Birkenzucker (Auswahl):

  • Gummibärchen
  • Nasenspray
  • Bonbons
  • Schokolade
  • Lutschpastillen
  • Kaugummi
  • Tabletten
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Ist Xylit gut für die Zähne? (gegen Karies)

➔  Ja, Xylit ist gut für die Zähne und kann sogar Karies vorbeugen.

Dies belegen auch einige wissenschaftliche Studien. Die Frage, ob Xylit gegen Karies helfen kann, kann also mit einem klaren "Ja" beantwortet werden.

Aus diesem Grund wird Xylitol oft in Kaugummis, Bonbons und Lutschpastillen verarbeitet, die für die Zahngesundheit nach dem Essen gekaut bzw. gelutscht werden können.

Was macht Xylit mit den Zähnen?

Normalerweise werden die im Mund verbliebenen Essensreste von Bakterien in Milchsäure umgewandelt, die den Zahnschmelz angreifen kann. Wenn sich nun aber Xylit (zum Beispiel durch das Kauen eines Zahnpflege-Kaugummis) im Mundraum ausbreitet, kann die Umwandlung der Essensreste in Milchsäure verhindert werden.

Der Birkenzucker selbst dient den Bakterien darüber hinaus nicht als Nahrung. Der Vorteil: Der Zahnschmelz wird nicht angegriffen und die Anzahl der kariesbildenden Bakterien wird reduziert. Im Fachjargon wird Xylitol deshalb als "nicht kariogen" bzw. "antikariogen" bezeichnet.

Durch die beschriebenen Eigenschaften von Xylit kann auch das Zahnfleisch geschützt werden. Normalerweise sammeln sich die Bakterien an den Zahnhälsen an, wodurch sich im schlimmsten Fall eine Zahnfleischentzündung ergeben kann. Durch die gezielte Einnahme von Xylitol werden die Bakterien "gestört".

Xylit in der Zahnpflege (Zahnpasta)

Auch in Zahncreme ist immer häufiger auch Xylit enthalten. Hier soll es seine antikariogene Wirkung ausspielen und zudem für ein glattes Zahngefühl sorgen.

Auch in unserer Ayurveda Zahnpasta ist Xylit enthalten, um für schöne und gesunde Zähne zu sorgen.

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Ist Xylit für Hunde schädlich?

Obwohl der Zuckeraustauschstoff für uns Menschen ungefährlich und sogar gesund ist, ist Xylit für Hunde schädlich bzw. giftig. Das solltest Du unbedingt beachten!

Das liegt daran, dass auch Hunde Insulin ausschütten, um den Zucker aus dem Blut den Zellen zugänglich zu machen. Die Aufnahme von Xylitol führt beim Hund dazu, dass eine (zu) hohe Menge an Insulin ausgeschüttet wird, die den Blutzuckerspiegel drastisch senkt.

Die Folge: Eine sehr starke Unterzuckerung, die unbehandelt sogar zum Tode führen kann. Bereits geringe Mengen reichen aus, um solch eine Reaktion hervorzurufen.

Ist Xylit gesund? (für Menschen)

Ja, Xylit ist grundsätzlich gesund. Das liegt vor allem an den wenigen Kalorien und der antikariogenen Wirkung (gegen Karies). Darüber hinaus nimmt Xylit keinen Einflus auf den Blutzuckerspiegel. Das macht ihn insbesondere für Diabetiker interessant.

Wie viele Kalorien hat Xylit?

Xylit hat ca. 240 Kalorien pro 100 Gramm.

Zum Vergleich: normaler Haushaltszucker hat bis zu 400 Kalorien pro 100 Gramm (Honig hat bis zu 300 kcal / 100g).

Wie viele Kohlenhydrate hat Xylit?

Xylit hat keine Kohlenhydrate.

Da die im Birkenzucker enthaltenen Zuckeralkohole vom Körper nicht verstoffwechselt werden können, können auch keine Kohlenhydrate angerechnet werden.

Xylit / Zucker umrechnen

Um Xylit in Zucker umrechnen zu können, muss man wahrlich kein Genie sein. Denn Xylit kann in der Küche wie Zucker eingesetzt werden, also im Verhältnis 1:1 (100g Zucker = 100g Xylit).

Xylit bei Diabetes

Für Menschen mit Diabetes stellt Xylit eine sehr gute Alternative dar. Denn im Gegensatz zu normalem Zucker wir der Blutzuckerspiegel durch den Verzehr von Xylitol nicht beeinflusst (es wird also kein Insulin ausgeschüttet).

Normalerweise schüttet der Körper Insulin aus, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Bei Diabetikern wird jedoch entweder gar kein Insulin mehr ausgeschüttet (Typ 1) oder die Wirkung des Insulins ist zu schwach (Typ 2), um den Zucker in die Zellen zu transportieren.

Wie viel Zucker ins Blut gelangt, lässt sich auch am sogenannten Glykämischen Index ablesen (je niedriger der Wert, desto weniger Zucker gelangt ins Blut). Zum Vergleich:

Lebensmittel Glykämischer Index
Traubenzucker (Glukose) 100
Haferflocken 55
Xylit / Birkenzucker 11

Kann man mit Xylit backen?

Ja, Xylit ist auch zum Backen bestens geeignet.

Egal ob Torten, Kuchen oder andere leckere Desserts: Mit Xylit erreichst Du auch ohne den Einsatz von Haushaltszucker ein fantastisches Ergebnis!

Hinweis: Einzig bei Rezepten, die ohne Mehl auskommen, kann die Mischung im Ergebnis ein wenig flüssiger werden, als dies mit normalem Zucker der Fall wäre.

Xylit oder Erythrit?

Ein anderer sehr bekannter und beliebter Zuckerersatz ist Erythrit (Erythritol). Dieser wird in der Regel aus Mais hergestellt und weist ähnliche Eigenschaften auf wie Xylit.

Darüber hinaus können beide Stoffe bei übermäßigem Verzehr eine abführende Wirkung entfalten.

Unterschied zwischen Xylit und Erythrit

Neben vielen Gemeinsamkeiten, trennen die beiden Stoffe aber auch zwei signifikante Unterschiede:

  1. Erythrit besitzt im Gegensatz zu Xylit nur ca. 70% der Süßkraft von Zucker. Dies muss beim Backen unbedingt beachtet werden.
  2. Erythrit besitzt mit weniger als 20 kcal / 100 g weit weniger Kalorien als Xylit (240 kcal / 100 g)

Wenn Du vor hast, gezielt Gewicht zu verlieren, empfiehlt sich aufgrund der geringeren Kalorienzahl Erythrit. Wenn Du beim Backen hingegen aus anderen Gründen auf Haushaltszucker verzichten möchtest und keine Lust hast, ständig zu rechnen, bietet sich der Gebrauch von Xylit an, da er Zucker ganz einfach 1:1 ersetzen kann.

Was ist der beste Zuckerersatz?

Diese Frage kann pauschal wohl nicht beantwortet werden, da auch immer die Umstände und Deine Ziele darüber entscheiden, welcher Zuckerersatz nun der beste für Dich ist. Neben Xylit und Erythrit gibt es zum Beispiel auch noch D-Mannose Stevia, Agavendicksaft und Ahornsirup.

Entscheidend ist, ob es Dir um möglichst wenig Kalorien oder um den Geschmack geht. Denn während Birkenzucker und auch Erythritol geschmacksneutral sind, besitzen zum Beispiel Ahornsirup und Honig einen Eigengeschmack.

Hat Xylit Nebenwirkungen / Nachteile?

Xylit ist gesund. So die Aussage von den offiziell zuständigen Stellen der EU und der Bundesrepublik Deutschland. Der Lebensmittelzusatzstoff (E 967) darf in Lebensmitteln problemlos eingesetzt werden.

Neben den vielen Vorteilen gibt es allerdings auch einige wenige "Schwächen", die Du vor dem Verzehr beachten solltest…

Xylit kann zu Durchfall führen (abführende Wirkung)

In höheren Mengen kann Xylit abführend wirken und Durchfall verursachen.

Auf Lebensmitteln, die mehr als 10% Xylit enthalten, muss daher ein entsprechender Hinweis aufgebracht werden. Ohne sich an den Stoff gewöhnen zu müssen vertragen die meisten Menschen ca. 0,7 Gramm Xylit pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag.

So viel Xylit kannst Du pro Tag ohne Probleme verzehren:

  • Männer: ca. 58 Gramm
  • Frauen: ca. 47 Gramm

Die Werte sollen hier nur zur groben Orientierung dienen und stellen keine absoluten Grenzen dar. Ohnehin gilt: Jeder Mensch ist anders und verträgt dementsprechend auch unterschiedlich viel Xylit.

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Ist Xylit krebserregend?

➔  Nein, Xylit ist nicht krebserregend.

Dennoch hält sich das Gerücht sehr hartnäckig. Nicht umsonst wird nach diesem Thema fast 1.000 mal pro Monat über Internet-Suchmaschinen gesucht.

Im Jahr 2014 wurden vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aus diesem Grund erneute Untersuchungen durchgeführt, die bestätigten, dass Xylitol (und weitere zugelassene Süßstoffe) neben ihrer potentiell abführenden Wirkung absolut unbedenklich und definitiv nicht krebserregend sind. [1]

Xylit bei Fructoseintoleranz

Bei einer Fructoseintoleranz, bei der eine Störung des Glykogenstoffwechsels vorliegt, kann Xylit im Gegensatz zu Erythrit nicht als Zuckerersatz eingesetzt werden.

Das liegt daran, dass Xylit zwar keinen Einfluss auf den Fructosestoffwechsel hat, wohl aber im Körper als Glykogen eingespeichert und bei Bedarf wieder zu Glucose aufgespalten wird.

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Xylit in der Schwangerschaft

Grundsätzlich kannst Du Xylit in der Schwangerschaft ganz ohne Bedenken zu Dir nehmen.

Allerdings solltest Du hierbei stets im Hinterkopf behalten, dass es in größeren Mengen abführend wirken kann.

Gerade während der Schwangerschaft empfiehlt sich daher ein umsichtiger Umgang mit Xylitol. Starte mit einer kleinen Menge und passe diese bei Bedarf an, wenn Dir die Zuckeralternative gut bekommt.

Erfahrungen mit Xylit

Im Internet finden sich viele verschiedene Erfahrungsberichte zum Thema Xylit. Von den Nutzern wird es sowohl zur Zahnpflege als auch als Zuckerersatz zum Beispiel für den Kaffee genutzt.

Hier ein paar Eindrücke:

[Meine] Kinder, mein Mann und ich verwenden es zum Zähneputzen. Schon seit ca. 1 Jahr. Fazit: Die Kleine hat gar kein Karies, mein Mann und ich haben auch gute Zähne, und bei meiner grossen Tochter wurden die kariösen Stellen nicht mehr oder schlimmer. Keine Ahnung wie es mit normaler Zahncreme aussehen würde. [2]
[Wir] haben Zucker komplett aus der Küche verbannt und durch Xylit ausgetauscht. Ich backe damit und mache auch die Marmelade selber. [...] Wenn Du einmal am Tag damit die Zähne spülst, werden sie in kurzer Zeit glatt wie nach einer professionellen Zahnreinigung. [...] Karies und Zahnstein gibt es bei uns seit dem nicht mehr. [2]

Xylitol / Birkenzucker kaufen

Beim Kauf von Xylit solltest Du darauf achten, dass er aus Holz gewonnen wird und nicht etwa aus Mais-Resten. Beim Abbau der Hölzer sollten darüber hinaus die Standards und Richtlinien des FSC eingehalten werden.

Nährwerte

Das sind die Nährwerte von handelsüblichem Xylit:

Nährwerte pro 100 Gramm
Brennwert 1004 kj / 240 kcal   
Fett 0 g
- davon gesättigte Fettsäuren 0 g
Kohlenhydrate 100 g
- davon Zucker 0 g
- davon mehrwertige Alkohole      100 g
Eiweiß 0 g
Salz 0 g

Fazit: Ist Xylit besser als Zucker?

Ob Xylit nun besser ist als Zucker, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Was für Xylit spricht, ist die im Vergleich zum Haushaltszucker geringe Menge an Kalorien und dass man beim Backen nicht umrechnen muss. Wir empfehlen, Xylit einfach einmal auszuprobieren!

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Quellen:

[1] Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Bewertung von Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen; Hintergrundinformation Nr. 025/2014 des BfR vom 1. Juli 2014*; https://www.bfr.bund.de/cm/343/bewertung_von_suessstoffen.pdf (abgerufen am 25.11.2019)

[2] Chefkoch.de: https://www.chefkoch.de/forum/2,28,609022/Xylit-Xylitol-fuer-gesunde-Zaehne-wer-hat-Erfahrungen.html?page=1

Marcel
Über den Autor: Marcel Heinze (CEO)

Marcel Heinze ist Gründer und Geschäftsführer der vitalundfitmit100 GmbH. Angetrieben von seiner Leidenschaft für Naturheilkunde und gesundheitliche Themen, gründete er im Jahr 2007 den Online-Shop vitalundfitmit100.de.

In den letzten zehn Jahren konnte er sein Wissen sowohl durch seine tägliche Arbeit als auch durch spezielle Kurse und Weiterbildungen vertiefen. Seine fundierten Fachkenntnisse ermöglichten ihm den Aufbau eines umfangreichen sowie einzigartigen Produktsortiments.

Auf seinem Gebiet ist Marcel ein anerkannter Experte, der weltweit mit viel Engagement und Hingabe an vielversprechenden Projekten und Büchern mitwirkt. Darüber hinaus schreibt er hier auf dem Blog von Vitalundfitmit100 über diverse Themen rund um Gesundheit, Nahrungsergänzung & Co.